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Ein Kompliment an die Natur
Es kann kein Zweifel darüber bestehen, dass die optimale Variante der Hufpflege, die Versorgung ohne Beschlag darstellt.
Denn nichts kommt dem Höchstmaß an natürlicher Bewegung und bestmöglicher Belastung eher gleich als ein auf vier gesunden und rundum korrekten Hufen barfuß laufendes Pferd.
Der Barhuf erfüllt alle Aufgaben in Vollendung:
Er wirkt wie ein Stoßdämpfer.
Er gibt Sicherheit beim Auffußen auf jedem Untergrund.
Er schont Gelenke und Knochen.
Er arbeitet ohne Beeinträchtigung der Blutversorgung
Der Hufmechanismus ist nicht in seiner Funktion eingeschränkt.
Beschlag oder nicht?
Für Weidepferde ist der Barhuf am sinnvollsten, solange sie keine Stellungsfehler haben, die über einen Beschlag korrigiert werden müssen.
Und wenn das Pferd gesund ist und sich die Hufe nicht zu kurz abreiben bzw.
eine schlechte Hornqualität vorliegt spricht alles für ein Barhuf laufen.
Leider kommen nicht alle Pferde ohne Beschlag aus. Beschlag ist daher nötig:
Bei Pferden, die mehrmals in der Woche auf Asphalt laufen.
Bei Hufstellungsfehlern, z.B. einem anatomischen Schiefhuf oder sehr flachen Hufen.
Bei Stellungsfehlern der Gliedmaßen.
Bei schlechter Hornqualität.
Bei Pferden, die einen orthopädischen Beschlag brauchen.
Bei Pferden, die auf speziellen Böden besonderen Halt und Griff brauchen.
Der Hufmechanismus
Ein gesunder Huf verändert unter Gewichtsbelastung seine Form.
Die Hufwand wölbt sich nach außen, weil sich Ballen und Trachten spreizen, der Strahl senkt sich zu Boden. Dadurch kann das Pferd einen Teil der Belastung seiner Gelenke abfangen. Der Huf wirkt wie ein Stoßdämpfer.
Bei Entlastung nimmt die Hornkapsel wieder ihre ursprüngliche Form an. Zu sehen ist dieser Vorgang nicht, er spielt sich im Millimeterbereich ab. Da sich die auf den Huf einwirkende Kraft aus Masse und Beschleunigung zusammensetzt, können im Galopp auf einen einzelnen Huf bis zu 1.000 Kilogramm einwirken.
Wie stark sich die Hornkapsel unter dem Gewicht verändert, hängt vom Boden ab. Je härter er ist, desto mehr erweitern sich die Trachten. Bei weichem Boden verformen sie sich kaum.
Ein weiterer Vorteil des Hufmechanismus: Das Hufhorn kann sich kleinen Bodenunebenheiten anpassen und schont damit die Scharniergelenke des unteren Pferdebeins. Außerdem sorgt der Mechanismus für eine gute Durchblutung des Hufes. Damit der Beschlag den Hufmechanismus nicht zu sehr einschränkt, nagelt der Schmied seitlich nur bis zur Mitte des Eisens und bringt weiter hinten keine Aufzüge an, weil der Hufmechanismus bis in die Hufzehe hinein arbeitet.
Bei Eisen mit seitlichen Aufzügen wird dieser Mechanismus dort, wo der starre Aufzug anfängt, begrenzt und in seiner Funktion eingeschränkt. Der entstehende Druck kann nicht durch den Hufmechanismus aufgenommen und verarbeitet werden, sondern geht auf die Gelenke.